„Faire Gemeinde“ – was heißt das?
Viele katholische und evangelische Kirchengemeinden setzen sich für den fairen Handel und Nachhaltigkeit ein – mit oder ohne Zertifikat. Die Initiative „Faire Gemeinde“ würdigt dieses Engagement, macht es öffentlich sichtbar und regt zum Nachdenken über den eigenen Konsum und dessen Einfluss auf weltweite Gerechtigkeit an. Die Initiative baut darauf, dass sich engagierte Menschen dazu freiwillig selbst verpflichten und das Thema präsent halten. Denn Nachhaltigkeit ist kein Sprint; sie ist ein Marathonlauf. Schon mit kleinen Schritten können Kirchengemeinden und Gemeindemitglieder ein Zeichen gegen die zerstörerischen Seiten der Globalisierung setzen. Dies wird beispielsweise durch den Einkauf fairer, regionaler und ökologischer Produkte erreicht. Durch bewusstes Einkaufen, verantwortungsvolles Konsumieren und nachhaltiges Handeln können Menschen weltweit ein „Leben in Fülle“ führen und mitwirken, die Schöpfung auch für künftige Generationen zu bewahren.


Wie kann man eine „Faire Gemeinde“ werden?
Neben dem Angebot von fairem Kaffee und einem weiteren Produkt aus fairem Handel, erfüllt die teilnehmende Kirchengemeinde mindestens drei der folgenden Kriterien:

• Faire Geschenke
• Faire Bewirtung
• Verkaufsstelle fairer Produkte
• Fair gehandelte Blumen oder Blumen aus der Region
• Faires Spielzeug
• Müllvermeidung
• Recyclingpapier
• Ökostrom
• Fairer Umgang mit Ressourcen (Nachhaltiges Energiemanagement)

Außerdem bietet die Kirchengemeinde jährlich eine Bildungsveranstaltung zum Thema „Fair Handeln bei uns und weltweit“ an.
Die Teilnahme an der Initiative wird vom Kirchengemeinderat beschlossen, startet mit einer Selbstverpflichtung und wird nach einem Jahr erfolgreicher Durchführung mit der Plakette „Faire Gemeinde“ ausgezeichnet und anschließend regelmäßig evaluiert.

„Faire Gemeinde“ und keb
Um als „Faire Gemeinde“ ausgezeichnet zu werden, ist eine jährliche Bildungsveranstaltung, die Wissen vermittelt, globale Zusammenhänge aufzeigt, Handlungsoptionen anbietet oder zum Perspektivenwechsel einlädt, eine der Bedingungen. Die keb unterstützt mit einem sogenannten „abrufbaren Angebot“. Das sind fertig geplante und sofort umsetzbare Formate wie Workshops und Vorträge. Die keb vermittelt zudem Referent:innen und lädt gemeinsam mit der Dekanatsgeschäftsstelle regelmäßig zu Vernetzungstreffen ein.

Wer steckt hinter der Initiative?
Die „Faire Gemeinde“ ist eine ökumenische Initiative der Landesstelle Brot für die Welt im Diakonischen Werk Württemberg, der Diözese Rottenburg-Stuttgart, des Umweltreferats der Evangelischen Landeskirche in Württemberg, des Grünen Gockels, des Diensts für Mission, Ökumene und Entwicklung, des Zentrums für Entwicklungsbezogene Bildung und des Dachverbands Entwicklungspolitik Baden-Württemberg e.V.